Charaktere

Valantine

Paris, Januar 1789

Es geht um die junge, pflichtbewusste Valantine, deren Weltbild durch die selbstbewusste Charlotte aus England durcheinandergebracht wird.

Eigentlich ist Valantine verlobt, doch ihr Geliebter ist weit weg in den Kolonien stationiert.

Als sie auf den Herzog, Etien, trifft, haben sie gleich ein gemeinsames Thema: er glaubt nicht an die Liebe, und sie beharrt darauf, dass die Liebe etwas Unantastbares ist.

Daraus entspinnt sich eine Liebesgeschichte, in der Valantine herausfinden möchte, was Liebe für sie ist, welches Leben sie leben möchte (das einer sittsamen Ehefrau oder das abenteuerlustige, freie Leben, von dem sie träumt), und Etien lässt die Frage nicht los, was sie an der Liebe so besonders findet.

Währenddessen gibt es noch eine kleine Geschichte zwischen Charlotte, der Engländerin, und Sebastian, dem besten Freund von Etien.

Und die Ereignisse spitzen sich immer mehr zu, bis die Französische Revolution ausbricht.

Etien

Paris, Januar 1789 

Es geht um die Junggesellen Etien und Sebastian, die sich um keinen Preis verlieben wollen.

Die Liebe hat sich dazu aber etwas anderes gedacht: Als Etien auf die junge Valantine trifft, versteht er die Gefühle nicht, die er ihr gegenüber hegt – meistens Ärger, Neugier und etwas, das er nicht beschreiben kann… vor allem da sie ihm mit ihren jungen Jahren erklären möchte, was Liebe ist!

Er glaubt zu wissen, dass Liebe nichts weiter als ein Trugbild ist, das uns Menschen zu dem natürlichen Trieb der Fortpflanzung verleiten soll – nichts Magisches, Heiliges wie Valantine behaupten mag.

Und dennoch lässt ihn die Frage nicht los… was sie so Besonderes daran findet.

Auch sein Freund Sebastian muss erfahren, was es mit diesem rätselhaften Gefühl auf sich hat.

Während dieser Irrungen spitzen sich die Ereignisse bis zum Ausbruch der Französischen Revolution zu – und vielleicht noch mehr.

Charlotte

Paris, Januar 1789 

Charlotte – eine Engländerin – reist nach Frankreich, um einem Skandal zu entgehen. Sie möchte eigentlich nichts anders als dieses aufregende Land zu erkunden, ihr Französisch auszutesten und sich in ihren Büchern zu verlieren. 

Als sie auf Valantine trifft, ist sie froh, eine Freundin in Paris gefunden zu haben, die sie praktischerweise auch noch in die Gesellschaft einführt. Auch wenn sie lieber ein gutes Buch in Händen hält als auf einem Ball sich allen Blicken preiszugeben, nutzt sie die Chance, um eine passende Bleibe zu finden.

Als unverheiratete Dame ist sie vielen zynischen Meinungen ausgesetzt, die ihr wenig ausmachen, da sie ein sehr eigenwilliger Mensch ist. Und es gibt so viel wichtigeres als Klatsch und Tratsch! Ebenso interessiert sie sich weniger für die Liebe als sie sollte, was für eine adlige Dame ungünstig ist, doch das könnte sich im Laufe dieser Geschichte ändern.

Sebastian, ein französischer Dandy, ist davon gar nicht angetan, als sein Vater dieser alten Jungfer ein Gästezimmer in ihrem Herrenhaus anbietet. Sie erscheint ihm altklug, weltfremd und ohne jeglichen Geschmack. 

Doch es kommt anders als es sollte. In der nächtlichen Bibliothek lernen sie das kennen, was hinter ihrer Fassade steckt. 

Vielleicht ist er gar nicht der immerfrohe, oberflächliche Dandy – und sie mehr als ein hässliches Entlein?

Dann kommt es zur Französischen Revolution – und alles ist anders.

Sebastian

Paris, Januar 1789 

Sebastian möchte eigentlich nur sein Junggesellendasein genießen, da kommt ihm ein englischer Blaustrumpf* in die Quere.

Er führt ein leichtes, von Vergnügungen bereichertes Leben, mit wenig Sorgen, und einer Vorliebe für Brandy. Die Frauen sind ihm ebenso zugetan wie er ihnen. So kann er nur über die Irrungen der Liebe lachen! Doch bei allen Unanständigkeiten, die er im Sinn hat, benimmt er sich doch immer tadellos, und sorgt ebenso dafür, dass es andere tun. 

Während er dem streitenden Paar Valantine und Etien nur leise kopfschüttelnd zusieht, bemerkt er nicht, wie seine Zuneigung für eine englische Dame wächst, die ihm trotz ihrer schlichten Kleidung und unangemessenen Ansichten gar nicht mehr so uncharmant erscheint. 

Langsam, in vielen Gesprächen über Politik, Philosophie und Literatur, werden der unverbesserliche Dandy und die unscheinbare, alter Jungfer Freunde. 

Das Schicksal möchte die beiden auseinanderbringen, und als die Französische Revolution ausbricht, scheint es schon zu spät zu sein. 

Doch die Liebe findet immer einen Weg.

*Ein altertümlicher Spottname für Frauen, die unweiblich wirken, auf dem Heiratsmarkt weniger begehrt scheinen, eigentlich aber ebenso gebildet und klug sind, und daher klein geredet werden. Gebräuchlich im 18. und 19. Jahrhundert (aus dem Glossar des Romans)